Samstag, 5. Februar 2011

- KURZE ANMERKUNG -

Ich werde hier noch zum Hulk! ich versuche gerade nach langer langer Zeit endlich wieder was auf meinem Blog zu posten...im Mac Donalds! Eine gute Sache mit dem freine Internet..der Hacken ich kann keine Bilder hochladen..geht net, weil das Interet hier eine LAHME Schnecke ist..ich habs lang genug versucht und sollte jetzt um des Laptops willen aufhören, sonst werf ich das Ding vor Lauter Frustration noch durch die Glasscheibe neben mir :P

Nun eine Hürde hier im Outback...---langsam macht sich die Sehnsuch nach meinem Arschibald breit (-mein Pc in Deutschland..wunderschön mit Touchscreen und so hhhmmm) und dem Wireless Lan mit super duper high speed und so---

Vor lauter medialer Isolation fange ich wieder an echte Briefe zu schreiben...  :O

31. Dezember 2010 – Silvesterparty

Wie befürchtet  konnten die anderen nicht nach Miles kommen und wir nicht nach Brisbane. Dass Wasser war gesunken aber die Strassen immer noch gesperrt, auf Grund der Schäden, die das Wasser angerichtet hat. Und nur zur Info wer an einem Schild „Road closed“ vorbei fährt und erwischt wird, zahlt 400 Dollar pro Rad welches auf die Strasse bewegt wird. – die Jungs streiten immer noch darum ob es  1600 insgesamt sind oder 2000, schließlich hat man ja noch eine Ersatzrad dabei.. und schließlich hat man ja keine anderen Themen über die man diskutieren kann :P
Okay also Silvester auf einheimische Art und Weise.. Als ich ins Outback ging wollte ich Australien hautnah erleben, hatte nie gedacht dass ich es soo hautnah erleben würde!
Die Vorbereitung sind reichlich einfach, wir fahren einkaufen mit einer Liste. Es steht nicht viel drauf. ich fasse kurz zusammen: Bushmensspray (Moskitospray das A und O!!), hunderttausendmillionen Kilogramm Fleisch, drei Kartons Bier und 10 kg Eiswürfel.
Sämtliche Leute von den umliegenden Properties im Umkreis von etwa 30 Km kommen und Brads Dad grillt Unmengen von Steaks und Würstchen auf dem obligatorischen Gasgrill. Aus dem Cd-Player dröhnt melancholische Country Musik und wir spielen Billard. Es ist eine wunderschöne Nacht, 29 Grad und ein laues Lüftchen. Die Australier wissen wie man feiert und wie man trinkt, gegen elf Uhr tanzt Brads Vater zu Britney Spears und Brad liegt hinter dem Haus auf dem Rasen, weil er ein Spuckerle machen musste und nun nicht mehr aufstehen kann  und ich rufe um punkt zwölf meine Eltern an und stelle fest, dass ich im angetrunkenen Zustand kein Deutsch mehr sprechen kann also spreche ich russisch hahaha sehr praktisch J.
Während ich mit einem Freund telefoniere (diesmal muss ich englisch sprechen) hüpfe ich auf dem Trampolin. Über mir Millionen von Sternen und ich hüpfe mit gemischten Gefühlen ins neue Jahr.
Wer weis was es bringen wird. Ich bin nun lang genug in Australien, um zu realisieren dass ich wirklich hier bin. Ich bin frei. Ich kann gehen wohin ich will, ich kann machen was ich will. Meine Zukunft ist ungewiss. Klar ist Ungewissheit nicht immer toll, aber in diesem Moment, in dieser Nacht, hüpfenderweise auf dem Riesentrampolin ist es einfach unglaublich.

28. Dezember 2010 - Die Ranch und Ihre Mitbewohner

Die Ranch!
Am nächsten Tag bekomme ich einen Rundgang auf der Ranch und lerne die vielen Mitbewohner kennen! Hier einige Eindrücke:

26. Dezember 2010 - „Die Pressnel Ranch“ oder „Schlauchfahren, Spinnen, brennende Himmel und woher der Name Lady Lila kommt :)

 Es ist später Nachmittag als ich ankomme, aber Brad hat den halben Tag im Pub verbracht und ist deswegen nicht mehr fahrtüchtig hahaha. Seine Eltern haben ein Ranch, etwa 10km südlich von Miles, also bleiben wir die Nacht bei Tasch. Tasch ist 18 Jahre alt und echt klasse. Naja kurz gesagt, mit Brüdern aufwachsen härtet ab und das heisst, dass wir uns auf Anhieb sehr gut verstehen J.
Am nächsten Morgen um 6:30 (!!!aarrrggg!!!) weckt mich Brad auf, ich solle aufstehn, wir müssen jetzt los...“What the hell!!! Okay Jana *wuzaaaa*“..nachdem ich meine Mitten-in-der-Nacht-geweckt-werden-Aggression  unter Kontrolle hab, erklärt er mir dass sein Dad angerufen hat und gesagt hat dass der Wasserspiegel schon über der Brücke ist und wir nicht mehr viel Zeit haben um auf die andere Seite des Flusses zu gelangen, um auf die Ranch zu kommen. Also zusammenpacken in Rekordzeit und los gehts...ohne meinen Morgenkaffee...unmöglich.
Als wir an der Brücke ankommen, ist das Wasser etwa 25 cm über dem Asphalt, ich spiele kurz mit dem Gedanken mein Auto stehen zu lassen und mein Zeug in Brads Jeep zu laden... ich habe in meiner Zeit hier gelernt, dass die Tiefe nicht die große Rolle spielt, eher die Geschwindigkeit mit der das Wasser fließt und  die kann man sehr schlecht einschätzen… okay der einzige Weg es herauszufinden ist durch das Wasser zu waten… oder  einem anderem Auto zuschauen das durchfährt…Besser so, dann kann ich mir das Durchlaufen ersparen. Ein Commodore Mittelklassewagen schafft es ohne Probleme. Gut dann schafft es Lila locker. Hau aber zur Sicherheit den Difflock rein und ab durch die Mitte.
Auf der Ranch angekommen, fühle ich mich wie in eine andere Welt versetzt. Etwa 5 Kilometer vom Highway entfernt inmitten von Eukalyptuswäldchen ein Häuschen, mehrere Koppeln, eine Dammsee und Tiere…Vier Hunde hüpfen uns entgegen und hinter dem Haus hör ich ein Schaf bäähhn. Ich muss lächeln und an meinen Vater denken. Das ist sein Perfekt für ein Heim, er würde es lieben!
Brads Eltern sind supernett. War megagespannt die Eltern zu sehen, die mit Brad zurechtkommen :P.
An dieser Stelle möchte ich euch Brad beschreiben. Ein Unikat von Mensch und ein mittlerweile sehr guter Freund. Brad ist einfach durgeknallt, wie ein überzuckertes Kind an Fasching. Und die Ideen für Schabernack und Blödsinn scheinen ihm nie auszugehen. Aber die allerliebste Seele und eine männliche Mutter Theresa, also Vater Theresa (hahaha), wenn es um seine Freunde bzw. Familie geht.
Brad liebt Witze, eine Menge davon richtet sich gegen ihn selbst, genauer gesagt sein nichtvorhandenes Auge. Mit 13 Jahren hat Brad irgendwas angestellt und ein Metallsplitter ins Auge bekommen. Das Metallstück ist immer noch in seinem Kopf, sein Auge hat er verloren. Und es ist wirklich unglaublich wie er damit umgeht. Aber mal abgesehen davon möchte ich ihm schon manchmal einfach nur ungute Dinge antun…wie an diesem Mittag beim Essen mit seinen Eltern. Als seine Mum aufsteht um eine Gabel zu holen und Brad mich anschaut und (LAUT) sagt: „No my mum is not retarded“ (Nein meine Mutter ist nicht zurückgeblieben)..ich denke ich hör net recht und bevor ich reagieren kann sagt er : „No we cant put her in a retirementhome, she’s not old enough yet. I know she looks like, but we have to wait longer“ (nein, wir können sie nicht in ein Altersheim schicken, sie ist nicht alt genug. Ich weiss dass sie älter ausschaut aber wir müssen etwas länger warten!) Nach diesem Satz reagier ich und geb ihm einen leichten Knall auf den Hinterkopf. Er findet es lustig und murmelt nur: „Just repeaded what u said. Crazy german.“ (Hab nur wiederholt was du gesagt hast! Verrückte Deutsche!) Wir alle lachen und im Kopf schick ich eine Bitte ans Universum, dass das Wasser doch bitte zurückgeht und die anderen endlich nachkommen können.

Nun Brad erzählt seinen Eltern, dass auf dem unbefestigten Weg zwischen dem Highway und der Ranch das Wasser etwa 30 cm hoch steht. Sein Dad ist gleich voll dabei und die zwei fangen an etwas von einem Tube zu faseln. Ich hör im ersten Moment nicht näher hin, weil ich denke dass sie über Vergangenes reden, aber dann seh ich Brads Ausdruck im Gesicht..oh oh..diesen Ausdruck kenn ich. Den Ausdruck mit aufgerissenen Augen und einem Grinsen von einem Ohr zum Anderem, dem immer ein bestimmter Satz folgt : „Oh yeah i have an awesome idea!“ (Oh ja ich hab eine unglaublich gute Idee!) Und das wiederum ist der Moment wo alle einen skeptischen Blick aufsetzten und halb fürchtend halb gespannt auf die eigentliche Idee warten. Hahaha (die letzte Idee, die ich nach diesem Prozedere hörte war: lasst uns 20 Plastikflaschen mit Leuchtstäbchen füllen und diese im überschwemmten Fluss schwimmen lassen, das würde bestimmt wunderschön ausschauen-3 uhr morgens!)
Okay diesmal ist es Mittag und wir sind nüchtern und auf der Ranch seiner Eltern…es wird schon nichts schlimmes sein. Und dann seh ich den selben Blick in Brads Vaters Gesicht. Okay ich denke es ist Zeit mich auf eine LUSTIGE Zeit hier einzustellen. Brad und sein Dad kredenzen mir anschließend auch schon ihre Weltbewegende Idee! Sie wollen einen Traktorschlauch aufpumpen, diesen an ein Quad binden, um dann anschließend mit diesem Gefährt durch das Wasser zu brettern. Wow. Klingt abgefahren… ist es auch!!! Nach der ersten Runde bin ich voll mit Schlamm und der Gewissheit, dass die Zeit hier SEHR lustig  werden wird…

Nach dieser Aktion packe ich erst mal aus. Ich habe in Gästezimmer für mich allein, wie schön! Danach spielen wir einige Partien Billard... schon praktisch einen Billardtisch vor der Haustür zu haben! Dabei mache ich Bekanntschaft mit einer sehr giftigen Spinne und einem Frosch. Der Frosch schaut nur hässlich aus aber ist harmlos. Die Spinne nicht. Komisch, dass ich mich in diesem Moment nach den Spinnen in Deutschland sehne..

Und im nächsten Moment erstarre ich wie so oft vor dem atemberaubendem Sonnenuntergang und Brad lacht mich wieder aus… „I dunno how your parents rased u there in germany, but we r allowed to see the sky here in australia!“ (Also ich weiss nicht wie deine eltern dich erzogen haben dort in Deutschland, aber wir hier in Australien dürfen den Himmel sehen). Hier die Beweisfotos und es ist atemberaubend und es ist einfach wunderschön!!!

UND NUN MEINE DAMEN UND HERREN HIER DER BEWEIS!!!
Ein Freund fragte mich warum meine Lady denn Lila heißt! Nun als ich das Auto zum ersten Mal sah war es Abenddämmerung und ich war mir sicher, dass sie Lila war, also stand der Name fest bevor ich sie ein zweites Mal sah im normalen Tageslicht. Also Lady Lila die eigentlich Blau-Silber ist Hahaha und hier der fotografische Beweis! Meine Lady ist Lila und zwar für 20 Minuten jeden Morgen und jeden Abend *grins*

26. Dezember 2010 - Boxingday

Es ist Morgen, 8 Uhr. Ich bin wie immer als erste wach. Mach mir ein Kaffee und schau Havanna Nights. Die lateinamerikanische Musik lässt mich an Paulos Tanzstunden denken. Fehlt mir schon ganz schön das Tanzen. Ich nehm mir fest vor wieder mal tanzen zu gehen.
Jesses verschlafenes Gesicht, welches um die Ecke lugt, reisst mich aus meinen Überlegungen. Ich erinnere mich dass er gestern irgend `ne Wette verloren hat, keine Ahnung mehr um was es da ging, aber ich weiss, dass er Pfannkuchen für uns alle machen muss. Das lässt mich grinsen, aber  er findet es glaub ich net so lustig hahaha. Ich widme mich wieder dem Film und er stapft in die Küche, nach etwas  Geklapper hör ich ein resigniertes Schnaufen und er kommt heraus und fragt mich ob ich ihm den helfen könnte. Hahaha ich würde nur zu gerne einfach nur dahocken und zuschauen, aber ich bin dann doch zu sozial…Pfannkuchen mit verkatertem Kopf machen ist echt hart.
Als der erste Pfannkuchen in der Pfanne brutzelt, kommt Lindsay im Pyjama angestackselt… ihr Gesicht sagt „klarer Fall von Kater“...nach dem sie gestern Nacht angefangen hat Lieder von Metallica und Nirvana AKAPELLA zu singen, war das irgendwie klar hahahaha. Die Scottische Tradition verlangt es und so gibt es eine Runde Umarmungen und wieder Weihnachtsgrüße und danach lecker Pfannkuchen mit Ahornsirup.
Um die Mittagszeit breche ich auf Richtung Miles. Die anderen wollen mir im Laufe der nächsten Tage folgen. Sie haben noch spannende Familienbesuche vor sich :P
In Chinchilla angekommen,  bekomme ich viel Wasser zu sehen, der Wasserspiegel des Flusses ist in den letzten Tagen um etwa  5 Meter angestiegen, das heisst es ist nur noch 50 cm unter der Brücke. Nun wenn diese überflutet ist wird sie gesperrt und das heisst die letzte Strasse nach Brisbane gekappt. Denn alle anderen Wege sind bereits wegen Überflutung gesperrt.
(Wie ich schon da befürchtet hab, war es erst der Anfang einer Flutwarnungen reichen Zeit. Der Wasserspiegel stieg weitere 2 Meter, Chinchilla war bis unter die Dächer unter Wasser. Jesse, Sean, Bree, Tara und Lindsay steckten in Brisbane fest, weil Towoomba im Schlamm versank - gelangweilt, weil man in Brisbane nichts Aufregendes machen kann außer shoppen und Disko. Und ich und Brad steckten einige Tage später  in Miles fest, genauer gesagt auf der Ranch seiner Eltern, etwa 10 km südlich von Miles, denn der Creek (Fluss) stieg ebenfalls über die Brücke, die nach Miles führt. )
Ein weitere Prüfung für meinen Optimismus. Silvester in Brissie zu verbringen war eine Sache auf die ich mich riesig gefreut hab, aber gegen die Natur kann man nichts ausrichten. Zumindest waren wir gesund und munter und mussten nicht um unser Hab und Gut bzw. unser Leben fürchten wie viele viele andere, nicht weit von uns.
An dieser Stelle auch eine Entschuldigung an meine Lieben, die sich viel Sorgen machten, weil ich mich nicht regelmäßig gemeldet hab. Aber wie gesagt, es war eine Zeit mit eingeschränkten Möglichkeiten. Ich liebe euch und schätze es sehr, dass ihr euch sorgt, gibt mir das Gefühl einige wunderbare Menschen  in meinem Leben zu wissen!

25. Dezember 2010 - Weihnachten bei Bree

Weihnachten in Brisbane

Kurz vor Weihnachten steht meine Planung für die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel.
Am 23. Dezember fahre ich nach Brisbane, verbringe dort Weihnachten, welches hier am 25. gefeiert wird und fahre  dann am Boxingday (26.12.) nach Miles um dort einige Tage auf Brads Elterns Ranch zu verbringen. Die anderen also Bree, Jesse, Sean, Tara und Lindsay wollen einen Tag später nachkommen. Über Silvester wollen wir dann alle wieder nach Brisbane fahren um das große Feuerwerk zu sehen.
So weit der Plan...und wie so vieles ist das Umsetzen eines Plans, hier in Australien, vom Wetter abhängig…hab ich mal eben nicht bedacht, aber dazu später...
Also Weihnachten: Die Strecke von 600 km ist hier auf Grund der Distanzen nicht viel (gefühlt wie eine Trip  von Stuttgart nach Weissenburg), also ab ins Auto und los. Die Strassen sind nach den leichten Überschwemmungen in ziemlich schlechter Verfassung und mit ziemlich schlecht, mein ich ziemlich schlecht..also in Deutschland kaum denkbar..eher Kasachstan  Verhältnisse : )
Die ersten 200 Km bringe ich ohne Zwischen fälle hinter mich. Kurz nach Dalby dann eine Verschlechterung der Strassen (dachte nicht das das noch geht!). Das heisst die Strasse ist wellig, und ab und zu fehlen Stücke des Strassenbelags. Meterlange Löcher voll mit Wasser, und man kann kaum sehen wie tief sie sind. Ich geh auf Nummer sicher und versuche sie zu umfahren wenn möglich.
Und als ich da so vor mich herfahre sehe ich wieder mal ein Wasserloch kommen, etwa 3 meter lang und über die ganze Spur auf meiner Seite. Nicht gut. Also bremse ich langsam auf 60 kmh und setze meinen Blinker. Die Idee:  auf der anderen Spur das Wasser zu umfahren. Kein Gegenverkehr, nur ein Auto hinter mir mit reichlich Abstand. Ich fange an auszuscheren und merke dass was net stimmt. Beim Schulterblick seh ich das Auto welches ein gutes Stück von mir entfernt war, fast neben mir, dieser A**** will mich tatsächlich überholen, obwohl ich geblinkt hab und schon halb auf der anderen Spur bin!!! Also zurück auf meine Spur und direkt ins Wasserloch. Und ich wusste es wird nicht spaßig. Ich erlebe Aquaplaning vom feinsten, meine beiden rechten Räder sind auf Wasser, die linke Seite konnte ich noch auf den halbwegs trockenen Streifen links von mir, zwischen Gras und Wasserloch,  bringen..aber das bringt mir nicht viel wie ich feststelle. Denn mein Auto beginnt sich  (um die eigene Achse) nach  rechts zu drehen. Na toll. Nun schlittere ich seitlich, die Hinterräder auf dem nassen Gras neben der Strasse und die Vorderräder beide im Wasser. Wär ja net so schlimm, wenn da nicht dieses nach hinten rutschen  wäre. Ich brauch gar nicht hinzuschauen, ich weiss dass alle Strassengräben voll mit Wasser sind, und man kann nicht sagen wie tief 50 oder 150 cm. Also halt ich mein Lenkrad gerade und gebe der Lady ne Portion Gas um sie nach vorne, aus dem Graben zu bringen, was mir auch dank des 4-Rad-Antriebs gelingt.   Der Überholer ist mittlerweile auf und davon und links und rechts ist alles frei! (Gott sei Dank!) Aus dem Graben geschafft, muss ich Lila nur wieder ausrichten...leichter gesagt als getan, ich versuche es so sanft wie möglich zu machen, hab schließlich keine Lust auf Pirouetten! Das geht ganz gut, bis ich fast ganz gerade bin…spätestens da fällt mir wieder ein, das ein Kombi einen großen Nachteil hat..einen dicken, schweren Hintern! Dieser bekommt dank der Schleuderkräfte einen Drang nach rechts von der Strasse zu schlittern..nicht gut, weil ebenfalls Wasser!!! Aber was soll ich machen, ich halt mein Lenkrad gerade und versuch mit etwas mehr Beschleunigung das Auto auszurichten, was nichts bringt. Sobald mein rechtes  Hinterrad auf matschigem Gras landet versuche ich nur noch eine komplette Umdrehung bzw. eine unsanfte Landung im Graben zu vermeiden und halte das Lenkrad, gegen meine panischen Instinkte es wie doof rumzudrehen, gerade und bremse so sanft und schnell wie möglich. Dann Wasserfontänen überall, weisser Dampf und ein nicht gutes schleifendes Geräusch unter dem Auto. Mit einem mehr oder weniger sanftem „Flatsch“ komm ich zum halt.
(Ich stoße einen Fluch aus, der etwas mit dem Gewicht des Hinterteils des Autos zu tun hat-nicht schön, ich entschuldige mich nachher bei Lila..)  Ich weiss ich bin im Wasser, weiss nur nicht wie tief, der Motor läuft noch gleichmäßig, also ist es noch zumutbare Tiefe vorne, nur wie tief mein Auspuff hängt weiss ich nicht, ich leg den Rückwärtsgang ein und  hau meine Diffsperre rein. Etz wo ich drin bin ist auch egal, schlimmer kann ichs net machen, also gebe  ich mit viel Gefühl was geht, aber das Auto bewegt sich nicht von der Stelle. Shit. Ich lass den Motor laufen und öffne die Tür. Na toll. Das Wasser steht bis zu Schwelle. Mist. Ich steig aus und wate um das Auto herum um mein Landeplatz zu begutachten. So’n mist. Ich bin mit allen Vieren in wadentiefen Wasser, voll mit Gräsern. Etwa drei Meter neben der Strasse. Toll. Und jetzt fangen meine Hände auch noch an zu zittern. Ich wundere mich erst, denn trotz Regen ist es ziemlich warm. Aber dann wird mir klar, Schock, kommt immer danach; hab mich eh gewundert,  warum ich so klar denken konnte die ganze Zeit. Ich mach das vernünftigste was mir einfällt, setz mich ins Auto und trinke erst mal Cola. Hier zusammenbrechen wär net ganz so vorteilhaft.
Es wirkt und nach einigen Minuten reiß ich mich zusammen und steige wieder aus. Versuch meine Räder erstmal von dem Schlammigen Grasbüscheln zu befreien, die sich um die Bremsscheiben gewickelt haben, während ich auf ein vorbeifahrendes Auto warte. Das braucht nicht lange und ich bin so erleichtert, dass ich grinsenderweise durch das Wasser, dem Mittsechziger Pärchen entgegen watschel. Sie Runzeln die Stirn und fragen mich ob ich okay bin. Nun lustiges Bild..ein Kobi im Wassergraben und daneben ein Blondes etwas in Hotpants und Top , Barfuss durch en Schlamm watend mit einem Grinsen im Gesicht. Und das erste was mir einfällt ist und was ich auch sage ist: „ Didn’t knew she has such a fat ass!“ (hab nicht gewusst, dass sie so nen fetten Hintern hat). Bereue auch gleich, dass ich das gesagt hab, sind ja schließlich ältere Herrschaften vor mir und nicht meine Freunde…muss eine Nachwirkung des Adrenalins sein… ich lache auf und  versichere ihnen, dass es mir gut geht und dass ich ein Wasserloch getroffen hab. Sie nicken wissend und sagen, dass sie leider kein Seil haben, aber dass sie in die Stadt fahren und jemanden holen der ein Seil hat. Aber das ist net notwendig, im selben Moment hält ein Ford Falcon. Ein Mann in Arbeitershirt (neongelb-blau) steigt aus und grinst. „Potthole? (Wasserloch)“ frägt er nur, ich sag  „Yeah, and a stationwagon, a not good combination! (ja und ein Kombi, eine nicht  gute Kombination!)“.  Er lacht, sagt er habe keine Snatchstrap dabei, aber er würde dableiben, falls wir zwei weitere Kerle anhalten könnten, denkt er könnte man das Auto rausdrücken. Klingt machbar, hab ich ja auch schon einige Male anderen dabei geholfen. Und ein Kombi ist eindeutig leichter, als ein Pickup oder ein Jeep. Aber kurz darauf hält ein Lastwagen an. Der Fahrer steigt grinsend aus „Potthole?“, ich nicke nur und er packt in aller Gelassenheit ohne ein weiteres Wort eine Metallkette aus, gibt mir das eine Ende und befestigt das andere an seinem Laster. Der erste Versuch scheitert, ich höre ein metallisches Scheppern und stelle fest, nach dem ich ausgestiegen bin, dass meine Abschleppöse, nicht mehr an meinem Auto ist sondern an der Kette.  Aber keine Panik auf der Titanik, wir versuchen etwas anderes zu finden wo wir den Hacken befestigen können und finden witziger Weise eine zweite Öse, auf der linken Seite.  Ruck Zuck ist mein Auto wieder auf der Strasse und wir verabschieden uns alle lachenderweise...ist wohl normal hier.
Soviel zu meinem Auftakt…
Nun in Brisbane angekommen ist alles ziemlich gelassen. Brees Mum ist eine sprössling der Hippigeneration, das heisst im Grossen und Ganzen „Mi Casa, Sou Casa“ oder wie sie es sagt, sobald du dich selbst bedienst und mich in Ruhe lässt bist du hier herzlich willkommen. Hahaha. Das Haus ist ein Bungalow, mit Palmen und einem Pool, etwa 20 km von Stadtkern von Brisbane entfernt. An diesem Tag gehen wir erstmal Mitternachtsshoppen und den Rest des Abends verbringen wir auf der Terasse…
24. Dezember 2010
Am Morgen beschließen wir  an die Küste zu fahren. Surfers Paradise, ist das Ziel, genau da wo ich einige Tage verbracht hab! Sean und Jesse sind mittlerweile auch in Brisbane angekommen, also verabreden wir uns in Surfers am Hard Rock Cafe.  Trotz des leichten Nieselregens ziehts mich ins Wasser, die Mädels wollen lieber shoppen..ätz..leute Straaaanndd!!!  Sean, Jesse und Tara  nörgeln etwas rum,  ihnen ists zu kalt, sie bleiben draussen. Ein Blick auf die Wellen und ich schüttel nur meinen Kopf und sage dass ich eben allein geh. Der Stand ist so gut wie leer, nur einige Surfer tollen in den Mannshohen Wellen! Was für ein Traum! HAHAHA. Das Wasser ist warm und ich hab meinen Spaß!! Jesse hälts net aus und springt auch ins Wasser. Danach geht’s in einen Pub und danach Mc Donalds, noch einige Weihnachteinkäufe und dann zurück zu Bree. Den Rest des Tages verbringen wir mit Geschenke verpacken. Am Abend kann ich endlich wieder ins Internet und ich treff sogar meine liebe Mama! Juhu!
25. Dezember 2010
Okay, das komische Weihnachten beginnt  in der Früh! Als erstes springt Bree auf mein Bett und schreit „Merry Christmas“..nach einem Kaffee unter den Palmen, beginnt das Haus sich zu füllen, Leute kommen und gehen, viel Handgeschüttele und Merry Christmas, die Geschenke stapeln sich unter dem Künstlichen Weihnachtbaum... die Klima ist auf volle Pulle...draussen schnattern die Kakadus. Wir springen in den Pool und während wir vor uns herplätshern und eisgekühlte Getränke schlürfen, bereitet Heather (Brees Mama) das Weihnachtsessen vor. Der Tisch auf der Terasse wird gedeckt und wir machen uns schick.
Zum Essen gibt es  Riesengarnelen, Musscheln , Krebsfleisch und allerlei andere Meeresfrüchte. Und kaltes Hühnchen, in Scheiben auf einer Platte. Alles kalt, weils hier so heiss ist. Kleine Weihnachtsbäumchen erinnern mich daran, dass das hier das Weihnachtsessen ist und ich könnte mich echt dran gewöhnen: )
Danach ist Bescherung, und ich bin nun um einige Australische Assessoires und anderes Krimskrams  reicher, wie zwei Hüte, eine Bierflaschenkühler, eine blinkende Brille deren Gläser die Form von Cocktailgläsern haben, Boxen für mein I-Phone, Räucherstäbchen, ein grosse Buddhafigur, eine Australienflagge, ein Strandhandtuch, ein Fotoalbum, ein leuchtendes Martiniglas (!!!??!!!) und das tollste überhaupt. Ein Ding, welches in Deutschland illegal ist. Also mein Auto hat ja nur ein Kassettendeck. Und was dieses Ding macht ist, ich stöpsel es an mein Handy und es übersetzt das Signal in ein Funksignal, welches ich mit meinem Radio empfangen kann, auf der von mir vorgewählten Frequenz!! HAHAHA Ich liebe es!!
Mit etwas Wehmut denk ich dran, dass ich mein Päckchen für meine Eltern noch nicht schicken konnte, da die Post wegen den Überflutungen zu ist…aber das kommt noch :P
Danach geht’s wieder auf die Terrasse..wir spielen 4-Kings und es wird ein feucht fröhlicher Abend...gegen Mitternacht  beschließen wir uns im Pool etwas abzukühlen und ich krall mir gleich mal den  aufblasbaren Sessel-mit Flaschenhalter! Tolle Erfindung. Also endet der Abend für mich auf dem Sessel liegend, im Wasser treibend, Getränk im Getränkehalter, zurückgelehnt, mit dem Blick auf den wundervollen Sternenhimmel Australiens. Wunderschön.




22. Dezember 2010 - Sonnenuntergang für Dani

Sonnenuntergang
Diesen Blogeintrag widme ich meinem besten Freund Dani!  Er bettelt nämlich schon seit längerem nach einem Sonnenuntergangsfoto!  Und ich muss sagen, dass ich hier jeden Tag Sonnenuntergänge fotografieren könnte..einfach wunderschön! Aber hier ein ganz besonderer..und die Farben sind garantiert nicht bearbeitet, es ist wirklich so!!! Und  weils so schee ist pack ich noch Fotos von einem Sturm drauf.


So what to do if noone can tell me
What will be tomorrow
What if I learn to trust-to love
Who tells me if its worth it?

Sitting here watching the dusk
Colored red and blue at the same time
Its so soothing knowing
That dawn will come for sure

Wer geht schon angeln in einem Naturschutzgebiet nach drei Tagen Regen!?!


Ja wer geht schon angeln in einem Naturschutzgebiet ohne befestigte Strassen, nach drei Tagen Dauerregen?! Australische Jungs die meinen, dass ein Hilux unbesiegbar ist.
Haha sag ich da nur! Also eines Tage brechen die Jungs mit ihrem Toyota Hilux auf um im Lonesome Naturschutzgebiet fischen zu gehen. Am Ziel kommen sie nie an, denn auf halber Strecke setzen sie ihren Pickup auf die Differenzialachse im hüfttiefen Schlamm. Marschieren fünf Kilometer zurück bis sie wieder Empfang haben und lassen sich abholen, um in Injune ihren Landcruiser zu holen. Dieses Gefährt ist zwar leistungsstarker aber dementsprechend auch schwerer…dumm das ganze wenn es darum geht über Schwammige Erde zu fahren. Das ganze artet aus, als sie den Hilux herausziehen, aber zu gleicher Zeit die Reifen des Cruisers sich in die Erde förmlich fressen. Nun den Hilux haben sie draussen und versuchen mit dem den Cruiser hgerauszuziehen, was auf normalem Grund schon eine Heraussforderung ist, wegen dem erwähnten Gewichtsunterschied! Und Voila sitz der Hilux wieder bis zur Hälfte der Reifen im Schlamm, der die Konsistenz von Kartoffelpüree hat! HAHAHA da kann ich nur lachen, wie doof kann man sein! Nun darauf hin rufen sie Warrick, der auch einen Pickup hat und fragen ihn ob er ihnen hilft, naa klaaa sagt der und kommt gleich mal angefahren. Versucht den Cruiser herauszuziehen und schafft es natürlich nicht, der ist ja schwerer!!!! Das einzige was der schafft ist es sein  Auto ebenfalls in schlamm zu setzten. Aber das ist gottseidank net sooo tief, also schaufeln sie es frei. Nur hört er auf dem Heimweg einen Knall und viel Rauch und so.. hhm Allradantriebsbox im Arsch! Das kann teuer werden.
Also kommen sie zurück, ohne geangelt zu haben und zwei Pickups ärmer. Die sitzen dann im Lonesome für eine Woche fest, weil Petrus sein Spass hat! Und ein Pickup geschrottet. LOL die Gesichter hättet ihr sehen müssen!
Nach einer Woche rumnörgeln (jetzt müssen sie die 500 Meter zu Pub schließlich laufen hahaha) und Strategien überlegen (die autos müssen ja schliesslich irgendwann wieder rausgezogen werden) gings ab nach Roma. Shopping für Männer: 2* Snapstrech (siehrt aus wie eine Slackline), Karabiner, ein Stahlseilgewinde mit Motor (sehr schick und teuer) und unzählige Ketten. Alles eingepackt, noch eine Motorsäge draufgepackt, Schaufeln und lieterweise Wasser und ein Quad. Ich meine Stiefel angezogen und Kameratasche umgeschnallt und los gehts mit der Mission „Unbogging the cars“. 
Im Lonesome angekommen, müssen wir etwa 2 Kilometer von dem Schauplatz entfernt auf Quad umsteigen, weil der Grund immer noch zu weich für Autos ist. Nach etwa 10 Mal hin und her fahren haben wir nun auch alle Menschlein und alles Werkzeug bei den feststeckenden Autos.
Und es schaut echt schlecht aus. Durch die anhaltenden Regengüsse ist die Erde immer noch ziemlich suppig.. naja einen Versuch ist es wert. Wir arbeiten an zwei Fronten, ein Teil von uns versucht den Hilux zu untergraben und die so freigelegten Spuren mit Baumstämmen und Ästen auszulegen, um den Pickup auf altmodische Art und Weise aus dem Schlammloch zu fahren.
Beim Cruiser ist das schon ein anderes Kaliber. Dieser steht nämlich quer im Weg mit dem hinterem linken Reifen fast komplett versunken, mit der Hinteren Achse aufgesetzt und ich frag mich immer noch wie Jesse das geschafft hat! Also haben sich die Jungs etwas ganz tolles überlegt, die Seilwinde. Die wird am Auto angebracht. Aber soooo einfach ist des net, denn dafür müssen wir den „Bullbar“ abmontieren..das heisst ein ziemliches Gefiesel bei gefühlten 100 Grad in der prahlen Sonne!
Nach zwei einhalb Stunden Geplage ist das Ding auch drin, danach geht alles ziemlich schnell, das Seil am Baum angebracht zieht sich das Auto von selbst heraus und dann noch einige Manöver später ist es auch wieder gerade auf dem Weg.
Beim Hilux geht nix vor oder rückwärts, jeder Versuch das Auto zu bewegen lässt es nur noch mehr versinken. Als wir versuchen es mit der Seilwinde rauszuziehen schleift es nur so durch dem Schlamm, direkt auf den beiden Achsen und dem Diff-Allrandanrieb…nicht gut.
Nach 4 Stunden geben wir auf und beschließen dem Boden eine weitere Woche zum Trocknen zu geben.
Nach einigen Tagen ist der Hilux auch draußen und ich verbringe mit Warrwick, Sean und Brad etwa 5 std. damit dieses Allradgetriebe auszubauen.. als wir das Getriebeöl auslaufen lassen ist auch klar was passiert ist. Diese kakaoähnliche Farbe macht klar das Wasser eingedrungen ist..also noch mal gut gelaufen. Das Ding ausgebaut (was ECHT nicht leicht ist, denn das Ding wiegt etwa ne Tonne!!) gereinigt und wieder eingebaut, frisches Getriebeöl eingefüllt funzt das Auto wieder : )
Was lernen wir daraus? Sobald Jungs echte Autos haben, machen sie mit denen den selben Quatsch wie mit ihren Spielzeugautos HAHAHAHA