Donnerstag, 21. Oktober 2010

20.10.-21.10.2010 Es regnet - Mr.Dohc Adieu

20.10.2010


Heute ist ein Tag der laut Brisbaniern nur zwei Mal in der Art im Sommer vorkommt-es regnet. Ein warmer Sommerregen…und trotzdem bin ich klatschnass als ich wieder im Hostel ankomme. Aber was solls ;)





Ich war wieder bei  Sam und Joe. Sie lassen nicht großartig mit sich handeln, deswegen muss ich mich wohl oder übel von Mr.Dohc verabschieden. Gehe morgen wieder hin, weil da werden sie wieder neue Autos haben. Laut Joe ist sam auf Einkaufstour.. und da heut schlechtes Wetter ist hoff ich, dass sam was gutes abkriegt-die Autoverkäufer werden wahrscheinlich nicht so viel Lust haben im Regen auf den besten Käufer zu warten ;) Mal sehn.
Ich verordne mir zumindest eine warme Dusche und einen entspannten Lesenachmittag. Am Abend pack ich meinen ganzen Krimskrams zusammen und will eigentlich nur noch schnell zu Coals (Sumermarkt) gehen und mir was zum Trinken kaufen…aber als draußen in der lauwarmen Dunkelheit stehe beschließe ich spontan joggen zu gehen.  Erst an der belebten Hauptstraße zwischen den Wolkenkratzern durch, über die Brücke Richtung Southbanks. Dann an der Uferpromenade…was für ein Ausblick. Wie Spielzeugquader stehen sie da die Hochhäuser, jedes Fenster ist beleuchtet und erst da wird einem bewusst wie groß sie doch sind...wenn man die vielen Lichter nebeneinander und übereinander aufgereiht sieht. Die Brücke und die antiken Häuser sind farblich ausgeleuchtet und zaubern ein blau-rot-lila gelbes Farbspiel auf das unruhige Flußwasser. Es ist etwas schwül und riecht nach sauberem Fluss und den Blüten der Bäume und Büsche an denen ich vorbei laufe. Mal nach intensiv nach Honig, mal nach frischen Frühlingsblumen. Es ist einfach schön. So läufts sichs einfach und ich kann nicht aufhören die erleuchtete Wolkenkratzerlandschaft anzuschauen. Am Riesenrad vorbei, endlang der Southbank Parklands, dann wieder zurück, kurze Pause bei der Asian Pagode und dann in die andere Richtung an der Brücke vorbei zur Artgallerie. Ich bin nicht die einzige , die das zu schätzen weiß, viele Pärchen und andere Jogger genießen ebenfalls das atemberaubende Panorama. Dann wird ich hungrig und lauf zurück zum Hostel J
Ich beschließe heute Abend, mein voraussichtlich letzter Abend in Brisbane ins Down Under zu gehen (der Club der direkt unter meinem Hostel liegt) und meinen Freibiergutschein einzulösen, den ich von Jeremy, dem Jobpapa bekommen hab. Meine Zimmermädels sind heut ausgehfaul also geh ich eben alleine. Es ist einiges los..aber was soll ich sagen Ballermannstimmung wie immer..heute ist Beach Party und jeder bekommt eine Blumenkette (mit der man sich auch Freibier holen kann). Ich setz mich an einen leeren Tisch und prompt setzt sich ein Mädel zu mir. Sie ist auch allein unterwegs. Ihren namen hab ich vergessen…oje wo soll das noch hinführen ;-)!!! Sie schaut zwar asiatisch aus, ist aber geborene Brasilianerin aus der riesigen Stadt Sao Paulo. Sie ist sehr nett und nachdem sie erfährt dass ich Capoeira mache, läd sie mich auch gleich zu sich nach Brasilien ein. Irgendwann beschließen es für heute Abend gut sein zu lassen…Wet T-Shirt Contest und betrunkene 18 Jährige..nein danke..außerdem muss ich morgen früh raus, weil ich ja auschecken muss.

21.10.2010

So ausgecheckt, Koffer im Gepäckraum abgestellt geht’s zum Autohaus Cheap Car. Sam hat tatsächlich zwei Autos, die für mich in Frage kommen. Der silber-lila Toyota Corolla ist mein Farvorit.  Dann wieder selbe Prozedur..ein Mal um den Block fahren..passt? Passt. Also ab zu John (Werkstatt). Diesmal find ichs auf Anhieb und das Linksfahren geht auch schon ganz gut…bis auf mein Erlebnis an der Tankstelle HAHAHA..Ich tanke, geh bezahlen und setzt mich dann wieder mit Schwung ins Auto. Und muss erst einmal einen lauten Lacher loslassen…nun das Lenkrad ist weg. Oder eher gesagt..es ist vor dem Beifahrersitz…oder eher gesagt da wo in Deutschland der Beifahrersitz wäre hahahaha. Also steig ich, immer noch lachend, aus und steig dann auf der linken Seite ein!
John inspiziert das Auto, ganz froh mich zu sehn kommt dieses Fahrzeug sogar auf die Hebebühne. Es muss einiges gemacht werden..das heisst ich werde handeln müssen.
Zurück in der Werkstatt..beschließe ich nach einigem Hin und Her die Lila-Lady zu kaufen. Und dann folgt ein stundenlanges Rumgelaufe…denn meine Kreditkarte funktioniert nicht..also zur Bank..geht nicht wegen Cash-Limit..also wieder zurück u.s.w. Da mir die Bankfrau keine Auskunft über wieso und warum geben kann, muss ich wohl oder über darauf warten bis die deutschen Bankfrauen aufwachen und tapse deshalb zurück zum Hostel…warte… telefoniere..und das Ergebnis. Es gibt kein Problem- einfach wieder versuchen. Was sagt man dazu?! Tja so ist‘s halt! Also check ich wieder ein, würde ja keinen Sinn machen heute noch nach Surfers Paradise zu fahren, wenn ich morgen eh wieder da sein muss…
Das gute am wieder Einchecken. Ich bekomm ein anderes Zimmer. Und dank meiner Jobclubkarte von Jeremy, bekomm ich in Zimmerupgrade! Das heisst für den Preis eines 8-Bettenzimmers, ein 4 Bettenzimmerplatz! Und Dieses Zimmer ist auch ein Zimmer. Und außer mir ist nur noch ein anderer da. Ruhe…wie schön!!! Mein neuer Mitbewohner ist Franz, aus Cottbus. Spielt Gitarre und arbeitet hier in Brisbane.
So geht ein anstrengender Tag zu Ende und ich kann endlich in einem nomalklimatisierten Zimmer ohne Chaos schlafen :-)

Dienstag, 19. Oktober 2010

19.10.2010 Mr. Dohc und Ich

Heute beginnt mein Tag sehr entspannt, mit lecker Omlett mit Tomaten, Zwiebeln und Käse…natürlich Rosmarin ( jap Kristl du weisst das muss sein J ). Zum Nachtisch eine australische Mango..die ist zwar lecker kanns aber mit einer  brasilianischen nicht aufnehmen, Paulo du hattest  recht!!!
Danach bin ich so satt dass ich mich erst mal zum Lesen in den Aufenthaltsraum setz…

Nach der wohlverdienten Verdauungspause weiss ich auch schließlich was ich tun werde. Also marschier ich schnurstracks zum Job-Club. Ein Infoschalter in meinem Hostel an dem der nette Jeremy (jedermanns Papa) Jobs vermittelt und Fragen rund um Arbeit in Australien beantwortet. Dann geht alles ganz schnell. Er frägt mich was ich kann, ich sag alles. Dann frägt er mich wohin ich will, ich sag überallhin. Gut er bietet mir ein paar Jobs hier in Brisbane an, aber die lehn ich dankbar ab, hier war ich ja schon. Dann erzählt er mir von einem interessanten Job als Country-Pub Bedienung. Das klingt doch mal gut…irgendwo im Nirgendwo, neben dem Niemalsland …also mitten im Outback eine kleiner Pub neben einem kleinem Hotel, für Leute auf der Durchreise. Das gute dran man kriegt Unterkunft  und Essen umsonst und verdient auch noch 17 Dollar die Stunde. (Die 29% Steuern bekommt man im Juni wieder zurück). Ganz nebenbei weist er mich ganz nach Vorschrift darauf hin, dass ich eine RPO (oder POR, oder whatever) brauch. Also eine Lizenz zum verantwortungsvollen Umgang mit Alkoholischen Getränken. Das braucht man hier um Alkohol ausschenken zu dürfen. Und dann weist er mich etwas weniger nach Vorschrift daraufhin, dass fasst niemand dieses Ding sehen will. Ich frag ihn, ob ich Stress mit der Polizei kriegen könnte, er meint „Nö nur der Pub“…Okay das wär dann schon mal erledigt. Danach zeigt er mir auf der Karte vier verschiedene Punkte im Outback und ich such mir den Punkt Namens Injune aus, so ganz aus dem Bauch heraus (weil es dort mehr Geld gibt :) )!
Jeremy meint die Frau dort, Kay ist ihr Name, wäre supernett und sie würde auf mich aufpassen. Er ruft sie kurzerhand an und erzählt ihr, nach einer etwa 4 minütigen Begrüßungszeremonie mit einer  etwa zwei Oktaven höheren Stimme, dass vor ihm ein nettes Mädchen sitzt und alles kann und motiviert ist…dann sagt sie was und er antwortet: na klar sie sitzt da und lächelt. Danach noch etwas bla bla bla und dann hält er mir den Hörer hin. Ich geh ran und höre eine nette Frauenstimme, die mir allerhand von Wochen, Monaten und Weihnachten und Silvesterurlaub erzählt und dass sie jemanden für länger als 6 Wochen braucht weil sie im Januar weg muss und jemand auf ihr Hotel aufpassen muss und bla bla bla…dann Stille. Ich bin kurz überwältigt, ihrem australischen Twang-Klang-Akzent  ist etwas schwerer zu folgen…
Und dann kurz der interne Kampf in meinem Kopf - bis mir wieder bewusst wird, dass ja schon Mitte Oktober ist nicht wie gefühlt  Juni hahaha, das Klima hier bringt meine Jahresorientierung etwas durcheinander… als ich dann weiss okay etwa 8 Wochen, die Frau ist nett, Bezahlung gut, und nichts als ruhige Wüste und Rodeos in Aussicht…schön.  Sag ich nur „Okay let’s do it!“ (also machen wir‘s). Sie ist froh und will noch mal Jeremy sprechen. Nachdem er aufgelegt hat, meint er ich soll in ‘ner dreiviertel Stunde wieder kommen, bis dahin ruft sie ihn zurück und sagt ihm ob das alles klar geht und wie viele Stunden ich kriege.
Im Endeffekt klappt alles, ich krieg 30 Std die Woche und soll Kay anrufen sobald ich weiß,  wann ich in Roma (die nächste größere Stadt bei Injune, meiner zukünftigen Heimat) ankomme-von dort würde sie mich abholen , wenn ich bis dahin noch kein Auto hab.
Dann ist eigentlich alles erledigt.  Aber Jeremy wird nur allzu ernst und schaut mich an. Und verlangt mir dann zwei versprechen ab. Das erste: Ich solle sofort ins Internet gehen und meinen Eltern Bescheid geben, dass ich da arbeiten werde mit Adresse und Telefonnummer! Das zweite: Dass ich sobald ich dort angekommen bin ihn anrufen soll, weil er sonst die Polizei nach mir suchen schickt! Hahaha…ne nicht hahaha- er meint es ernst und lässt nicht locker bis ich ihm beides hoch und heilig versprochen hab! Netter Mensch, ich schick ihm ‘ne Postkarte aus Injune!
Dann geh ich wie versprochen ins Internet und schicke meinen Eltern die nötigen Infos ;) und beschließe darauf hin endlich das Autohaus aufzusuchen, welches ich in der Tradingpost ausfindig gemacht hab. Draußen hats 27 Grad, wunderschön und so macht mir der etwa 30 minütige Marsch dorthin auch nichts aus
(Ich glaub ich bin noch nie so viel gelaufen wie in den letzten Tagen! Und mir kommt eine Erleuchtung: Ich bin gar net faul - nur das Wetter in Deutschland ist zu schlecht hahahahaha!)
Auf jeden Fall dort angekommen, steh ich vor einem Hof komplett zugeparkt mit Autos, auf den Scheiben ist mit weißer Farbe jeweils der Preis gemalt. Ich lauf rein und sehn ein einziges Auto welches für mich in Frage kommt. Ein knallroter Kia Sportage. 97er Jahrgang, Allradantrieb…hhhmm?!  




 Der nette Joe bietet mir eine Probefahrt an und nachdem er fünf andere Autos weggefahren hat damit der schöne rote raus kann, fahren wir los. Er meint er würde mir nur schnell die Strecke zeigen. Auf meine Antwort hin, dass ich noch nie im Linksverkehr gefahren bin, verfällt er nur in schallendes Gelächter und meint dann nur „Na dann viel Spaß!“ Lacht wieder, steigt aus und klopft auf die Motorhaube und geht. Nun ich muss mittlerweile selber lachen, denn er weiß nichts von mir außer dass ich Jana heiße und aus Deutschland komme. Ob ich einen Führerschein habe oder so…unwichtig.
Wichtiger in dem Moment, alles ist seitenverkehrt in diesem Auto. Hhmm… also denk ich mir: „Einfach andersrum denken Jana, das wird schon nicht so schwer sein!“ und fahre los...auf die vierspurige Straße.. Im Endeffekt ist des auch net schwer...einfach andersrum halt. Ich hab sehr viel Spaß, die ersten male beim Blinken wenn ich die Scheibenwischer stattdessen betätige und wenn ich versuch mit der rechten Hand an der Tür den Schaltknüppel zu finden oder rechts oben zum Fenster hinausschaue, weil ich da den Rückspiegel gewohnt bin hahahaha…eine verkehrte Welt!!! Dann wieder sicher am Autohaus angekommen, geht’s  an den  Preis.  Joe meint nur ich bräuchte den TÜV  und wie viel der kostet, können mir die Leute in der Autowerkstatt sagen. Ich schaue wahrscheinlich etwas zu skeptisch, so dass er dann gleich sagt ich solle mit dem Auto in die Werkstatt fahren dort sollen die das Auto anschauen und mir sagen was das kosten würde und dann soll ich zurück kommen und dann erst entscheiden ob ich das Auto kaufen will. Okay gute Sache denk ich mir und denke er fährt mit aber nix da. Er erklärt mir mit Hilfe eines Autoatlases, wie ich da hin komm...gute 25 Kilometer quer durch Brisbane ...ich muss die ganze Zeit grinsen, was ihn ein paar Mal aus der Fassung bringt, aber ich kann nicht anders. In meinem Kopf läuft Kopfkino-Comedy vom feinsten! Ich in einem neuen Auto (übrigens die Schaltung in den dritten Gang zickt ganz schön^^), Linksverkehr in einer komplett fremden Riesenstadt mit mindestens 3 spurigen Straßen…meisst Einbahnstraßen, ohne Navi, nur mit einem Straßenatlas. HAHAHAHAHAHA das ist so komisch das es einfach nur witzig ist!! (ich muss jetzt noch lachen!) Vor allem weil der mir des mit so einer Selbstverständlichkeit erklärt, als ob vor ihm eine alter Kumpel mittleren Alters, geboren in Brisbane hockt…Aber okay nach meiner Ansage zwecks Schaltung und Automatik (Ich will ein Auto keinen Scooter! Haha) und nach dem ich kriechender Weise die Unterseite des Autos inspiziert hab (achja  Papa, die Bremsschläuche scheinen gut zu sein und die Manschetten an der Radaufhängung sind NICHT porös, der Auspuff rostet nicht und es gibt keine Ölflecken unter den Auto ;) )hat er wahrscheinlich  Vertrauen in mich!  Passt schon, irgendwann muss ich da eh durch also warum nicht gleich hier und jetzt! Also steig ich ins Auto und fahr los, mach Radio an und die Fenster runter! WOW so toll, ich fahre über die Alte Memorybridge (Erinnerungsbrücke) – von der hab ich ein Bild in meinem letzten Post! Ich bin gut, finde den Weg auf Anhieb, und dieses Auto macht einfach Spaß, selbst die zickige Schaltung hab ich unter Kontrolle! Wahnsinn Autofahren  bei Sonnenschein und 27 Grad in Australien! Am liebsten wär ich direkt zum Strand!
Aber die Vernunft siegt und ich fahre auf den Hof der Autowerkstatt „Novak“.
 Ein alter Mann schleicht heran, dreckverschmiert, ein Automechaniker durch und durch halt. Die Werkstatt auf den ersten Blick ein komplettes Chaos...wobei es den Anschein hat das  John wahrscheinlich blind weiß wo was liegt. Sogar der Kalender mit nackten Frauen an der Wand ist da.
Bevor er anfangen kann das Auto zu inspizieren, involviere ich ihn gleich in meinen Versuch die Heckklappe zu öffnen.  Das an sich ist nicht schwer, nur davor ist ein Gestänge mit dem Ersatzrad, welches entriegelt und weggeklappt werden muss, damit man überhaupt an den Türgriff kommt. Okay da ist ein Hebel, aber wenn man dran „hebelt“ egal in welche Richtung oder mit egal welcher Kraft- oder Gewalteinwirkung…passiert nix. Hhm. John packt die Entdeckerfreude und er versucht sein bestes…aber das hab ich auch schon alles versucht…also lass ich ihn mal machen und gehe resigniert zum Handschuhfach hol die Bedienungsanleitung nach und lese einfach nach wie das geht- ich weiß so macht das ganze keinen Spaß aber was solls, ich hab nicht den ganzen Tag lang Zeit.
Die Auflösung: ein Extrahebel für die Entriegelung der Ersatzradaufhängung, welcher (für die die es wissen wollen) direkt neben dem Tankdeckelöffner angebracht ist! Okay nach diesem Rätsel, ist John schon etwas lockerer und schwatzt mit mir über alles Mögliche.  Die Inspektion des Autos (beim vorherigen Auto dauerte sie nur 5 Minuten) dauert mittlerweile schon 15 Minuten, als er dann noch erfährt, dass ich in Kasachstan geboren bin und wir einige Wörter auf russisch wechseln (er kommt nämlich aus Tschehien)  will er dass ich die Motorhaube öffne. Anschließend beginnt für mich eine Lehrstunde für angehende Automechaniker. Er erklärt mir was denn da alles ist und als er merk dass ich fast alles schon weiß, geht er ins Deteil..aber das wär hier etwas zuviel hahaha. Alles in allem verbringe ich eineinhalb interessante und lehrreiche Stunden bei John (eigentlich Jan) und weiss nun, dass ich einige Zeit im Outback verbringen könnte und mein Auto in Stand halten könnte! Hahaha..



Nach einem Erinnerungsfoto und zahlreichen Tipps zu Australiens Sehnswürdigkeiten-Top-Ten von John mach ich mich wieder auf den Weg zum Autohaus…vor lauter Gemütlichkeit verfahr ich mich natürlich und komme erst etwas später an meinem Zielort an. (Ach Mama du hättest einen Nervenzusammenbruch gehabt, denn schon auf dem Hinweg hat die Benzinleuchte aufgeleuchtet hahaha…ich sagte doch 50 km gehen dann immer noch… und ich jetzt kann ich sogar sagen: 60 km gehen da immer noch hehe^^)
Es ist mittlerweile dunkel geworden und noch dunkler sind die Fenster des Verkaufsbüros. Ja klar ist ja auch kein Mensch mehr da. Überhaupt niemand. Und keine Nachricht für mich und kein Postkasten in den ich den Schlüssel werfen könnte. Also pack ich das provisorische Nummernschild ins Auto und schreibe eine Notiz, die ich dann unter die Fensterscheibe auf das Armaturenbrett lege. Naja morgen auf ein Neues J, den Schlüssel nehm ich mit, nachdem ich gesehen hab dass der Zweitschlüssel im Auto liegt!
Ich hab mich auf jeden Fall in Mr. Dohc verliebt, ist aber leider zu teuer… mal sehn ob sich noch was am Preis machen lässt!


Montag, 18. Oktober 2010

17. und 18.10.2010 Interkulturelles Festival und Paddel

17. Oktober 2010 Sonntag

Es ist Wochenende und das heisst ich brauch keine Behördengänge machen oder nach Autos suchen...also mal ein ganz entspannter Tag. Googel sagt mir, dass heut ein interkulturelles Festival ist, in dem Park wo ich neulich joggen ging. Also ab dahin.
Es ist wirklich viel los, Einige Bühnen auf denen Bands und Folkloregruppen aus allen möglichen Ländern auftreten..gesschätzte 1000 Buden mit Essen aus aller Welt und Stände mit allem möglichen handgemachtem Krimskrams. Eine Raggae Band spielt grad die größten Hits von Bob Marley und es ist einfach genial. Es ist schwer zu beschreiben, das Gefühl hier...man fühlt sich wie einer unter vielen Weltbewohnern..einfach schön. Und noch schwerer zu beschreiben das Gefühl als ich an einer Bühne vorbeikomme und mir das Lied Kalinka zu Ohren kommt. Haha Frauen in urrussischen Kleidern mit dem Obligatorischen Taschentuch und Männer die nicht noch russischer ausschauen können...so wie sie damals in den Kinderbüchern gemalt waren, die ich als Kind anschaute. Ein Chor aus 6 Leuten der gefühltermaßen 10 Stimmig singt und ich hab das Gefühl von ein Stück Heimat hier auf der anderen Seite der Welt.
Ansonsten verläuft der Tag weiter ruhig..ich skype mit meinem Bruder und freu mich jedesmal wenn meine Nichte dazwischen babbelt..hahaha ich vermisse sie
Wenn man unter so einem Baum steht, denkt man der Himmel ist lila..voll schön :)



beim inkerkulturellen Festival


Russischer Chor


Diese Pflanze hat etwa einen Meter Durchmesser!!!
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18. Oktober 2010 Montag

So Wochenende vorbei, also ab zum Steuernummer beantragen. An dieser Stelle für alle die sichs überlegen nach Australien zu gehen. Man braucht eine Steuernummer um arbeiten zu dürfen. Diese wird vom Australien Tax Office vergeben..und es ist ganz leicht dahin zu kommen. Einfach am Schalter des Hostels fragen und die schauen nach der Adresse und erklären eienm sogar den Weg :P Im Tax Office angekommen ists genauso einfach, einfach sagen was man bracuht und kriegt alles mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht erklärt. man füllt den Antrag online aus und die nette Frau erklärt einem auch alles wenn man Mal nicht weiter weiss.
So das ist erledigt..jetzt mur noch 4 Wochen abwarten (man kann aber auch schon davor arbeiten, weil man eine Antragsnummer bekommt und mit der gehts auch).
Dann kauf ich mir eine Trading Post, laut Australier die Beste Methode ein "Piece of Shit for 1000 bugs" zu finden..also ein halbwegst fahrbares Gefährt für wenig Geld. hahaha nachdem ich bei der Internetsuche nicht ganz so erfolgreich war :P
Da find ich auch schon einiges...aber das verleg ich auf morgen, weils da einige Autohäuser gibt und ich lieber hingeh, als mich auf die Bilder zu verlassen.
Ein Bankkonto hier kann auch noch warten, weil laut Auskuft der freundlichen Frau im Office die meissten Arbeitgeber bar bezahlen.. auch gut, dann kann ich ja gleich zu meinem nächsten Tagesziel übergehen. Chinatown. Etwa 10 Fußmarsch von meinem Hostel und ich steh mitten in Hongkong. hahaha  so fühlt es sich zumindest an, hier ist alles in chinesischer Schrift geschrieben, und es riecht sogar genauso. Das lässt mich etwas sentimental an die Reise mit Mama nach Hongkong dieser Jahr denken. Um etwas in Erinnerungen zu schwelgen geh ich in ein Restaurant und bestell mit eine Won Ton Nudles Soup mit Eiern. Genauso wie in Hongkong...die Leute laut, die Portionen unmenschlich groß und labriger Salat schwimmt in der Soße hahaha - ich liebe es.

Danach schlender ich noch etwas durch die Straßen und dann raus zum Flußufer. Nehme dort die Fähre und genieße die vorbeiziehende Landschaft Brisbanes.




Um mich hier gleich mal zu integrieren hab ich mir ein Buch gekauft, den jeder Brisbaneianer ließt. Überall. Und Immer.


Also Buch besorgt auf eine der vielen Parkbänke im Schatten eines Akazienbaumes gesetzt und gelesen. Ja fühlt sich gut an. Entspannend.
Auf dem Weg zurück ins Hostel komm ich an dem Brisbane Museum vorbei. Ein Werbeplakat verspricht eine Ausstellung for Free, also gleich mal rein. Die Frau ander Theke entschuldigt sich gleich bei mir dass sie nur eine einzige Austellung haben und dass sie etwas "anders" ist. Sie fuchtelt dabei mit den Händen und verzieh ihr Gesicht..na das macht das ganze doch spannend..hahaha anders ist immer gut :P
Also diese austellung ist echt anders. Es gibt nur einen Raum in dem nur ein Steg steht. Ja ein Holzsteg, wie am Meer. Etwa 1, 5 Meter breit und 7 Meter lang, und ein Meter hoch. Eine kleine Tafel sagt mir, das ich aus Sicherheitsgründen nicht drauf rumlaufen soll, aber dass ich eingeladen bin mich hinzusetzten. Vor dem ist eine Leinwand. Ein Video läuft im Splitscreen (ein Bildschirm zwei Filme gleichzeitig, einer links einer rechts).
Der Film. Der selbe an sich nur das in einem eine Frau ist, im anderen ein Mann. Und sie laufen etwas Zeitverzögert. Die Handlung. Ein Mann/ eine Frau sitzt am Strand. Es dämmert. Leichter Wind. Es scheint Ebbe zu sein. Gefilmt wird von hinten. So dass man praktisch vom Land aus aufs Meer hinausschaut und nur den Rücken der Person sieht, wie sie in einem Campingstuhl sitzt und aufs Meer schaut. Einige Minuten vergehen. Dann wird das Bild dunkel und wenn es wieder hell wird sieht man ein Boot, von vorne. Und einen Menschen der im diesem kleinem Boot kniet, dem Zuschauer zugewandt. Man sieht aber nur das Boot und die Beine bis zu Hüfte. Diese Person hat ein Paddel in den Händen. Dann zieht die Person Stöpsel die im Boden des Bootes sind raus und steckt sie sich in die Hosentasche. Sie/er beginnt zu paddeln und während dessen läuft das Boot mit Wasser voll. Die person paddelt weiter und es läuft immer mehr wasser rein. Bis das Boot schließlich umkippt und die Person ins Wasser fällt. Dann gehts von vorne los.
Nun jetzt verstehe ich was die Frau meinte..hahaha. Anders halt..aber ich versuche beim erneuten Anschauen des Films mich mal darauf einzulassen und herauszufinden was es mir sagen will...denn ich denke jede Art von Kunst sagt jedem etwas anderes.

Meine Interpretation will ich mit dir teilen:
Ich stelle mir die Frage " Wieso versenken sie ihre Boote?". Versuche sie globaler zu formmulieren; Wieso versenken wir unsere Boote. Wieso machen wir das.
Der Mensch sitzt so oft am Strad des Lebens..in der Halbdämmerung und wartet. Blickt aufs Meer und wartet. Auf was..ich weiss nicht, auf jemanden vielleicht, auf etwas was vielleicht kommen mag, vielleicht auf irgendwann. Und manchmal geht er los. Holt sich ein Boot und geht los, vielleicht dem Erwateten entgegen. Und wie so oft, genau wie in diesem Film zihet er die Stöpsel und stopft sie sich in die Tasche. Und verurteilt sich zum Scheitern. Zum Schiffbruch. Warum? Wieso? Vielleicht Angst, vielleicht Unsicherheit, Vertrauenslosigkeit. Vielleicht weil er kein Ziel hat. Vielleicht weil er angst hat anzukommen. Oder jemandem zu begegnen.
Und voila, das Boot läuft nach ner Zeit voll und man paddelt und paddelt und es geht trotzdem irgendwann unter.  Und dann denkt man "ich habs doch gewusst, dass ich scheitern werde - faszinierend nicht- und hat noch immer die Stöpsel in der Hosentasche. Die heißen Zuversicht, Vertrauen, Mut, Liebe, Ausgeglichenheit, Zufriedenheit usw.die haben sicherlich für jeden andere Namen...
Da stell ich mir die Frage " Soll man raus? Oder doch lieber warten?" Darüber habe cih schon oft und lange nachgedacht. Ich denke man soll raus. Warum? Ganz banal: Wenn jeder warten würde, dann würden wir alles was verpassen und/oder alleine bleiben. Eine Chance verpassen, eine Erfahrung..unser Leben. Und wenn wir es nicht mal versuchen, dann macht das alles keinen Sinn, dann ist alles umsonst.
Nächse Frage: "Ist es falsch die Stöpsel zu ziehen oder richtig?" Nun allwissend bin ich nicht, aber ich versuche die Dinge immer von allem seiten zu betrachten. Die negative, ganz einfach: Das Schlechte dran ist dass das Boot früher oder später untergeht und wir mit ihm. Die gute seite, etwas schwerer. Nun ich hab die Stöpsel schon oft gezogen. Ja ich selbst. Und natürlich auch Schiffbruch erlitten. Oft. Was gut dran sein soll? Die Erkenntnis.
Die Erkenntnis zu wissen wie meine Stöpsel heissen. Die Erkenntnis, dass ich es kann: losgehn, paddeln, Stöpsel ziehen oder nicht. Das heisst, dass ich es bestimmen kann reskier ich das Untergehen oder nicht. Die Erkenntnis dass man ab und zu ein Bad im kalten Wasser braucht.hahaha
Und die Erkenntnis, dass es nicht nur mich gibt, und nicht nur dich, und nicht nur das weite Meer. Sondern uns drei und meine und deine Möglichkeit in dieser Konstellation mitzuwirken.
Mein Boot hat viele Stöpsel. Einige hab ich drin gelassen. Und ich bin wieder unterwegs. Ich paddle. Und ob ich noch nen Stöpsel in der Hosentasche hab weiss ich noch nicht. Aber ich bin mir sicher ich werd es früher oder später erfahren. Und wer weiss vielleicht treff ich ein anderes Boot, vielleicht eine feste Insel. Wer weiss das schon. Wer muss das schon wissen. Ich bin unterwegs und ich bin froh hier und jetzt zu sein. Es riecht nach Freiheit und Hoffnung.

Welche Stöpsel hat dein Boot, welche sind in deiner Tasche? Oder sitzt du noch am Strand?

Sonntag, 17. Oktober 2010

Brisbane vs.Surfers Paradise

16.10.2010
Es ist dunkel eine metallische Stimme sagt: "The time is 6:30", "The time is 6:30"... genau es ist 6:30 Uhr in der Früh also Ruhe...die Stimme hört nicht auf..es dauert noch ein bisschen bis mein Hirm so wach ist, dass ich versteh dass es der doofe Wecker einer Zimmerkameradin ist..ich hasse diesen Wecker.
Also einmal wach, raus aus der dunklen Schlafhöhle! Kurze Erklärung, in unserem Zimmer ist fast immer stockfinster, weil ja eine Nachtclubtänzerin bei uns mitwohnt und die arbeiten bekanntlich Nachts..und weil wir alle sozial sind lassen wir das Licht aus und den Vorhang zu ;)
Aufjeden Fall raus da..ab zum Frischmachen (Mama! Stell dir vor die haben hier auch zwei Wasserhähne, eins für warm und eins für kalt.. mit etwa 30 cm Abstand! Wie doof ist dass denn!! Ich habe eine Engländerin gefragt warum das so ist, sie meinte weil die Engländer wohl nicht so klug sind wie deutsche hahahah)
... und dann in die Küche!
DIE KÜCHE-hahaha ein Erlebnis! Hast du schon mal etwa 200 Leute eine Küche benutzen sehen? Der Hammer sag ich. Ich beschreibs..Ein großer Raum, im Vorderen Bereich Tische und Stühle, in der Mitte steht eine ganze Batterie von Kühlschränken mit durchsichtigen Türen (wie Barkühlschränke). Etwa 16 Stück..vollgestopft mit Bunten Stofftaschen, die allesamt mit Namens-Aufklebern versehen sind, die einem etwas weiterhelfen sein  Zeug zu finden, weil diese Stofftaschen alle gleich ausschauen hahaha.Also um die Kühlschränke Arbeitsflächen und über den Arbeitsflächen unzählige Ikeaähnliche quadratische Regale, ebenfalls vollgestopft mit Futter. Auf den Arbeitsflächen einige Gaskochstellen, Taoster, Wasserkocher, Mikrowellen. Und mehrere Spülbecken. Ein großer Metalltisch vollgestellt mit Geschir, Pfannen, Töpfen, Tassen und sonstigem Krimskrams.
Eigentlich ist das echt schon genug  sich hinzusetzten und das bunte Treiben zu beobachten, wie Männlein und Weilblein aus aller Welt gleichzeitig kochen..was übrigens viel Koordination und Konzentration erfordert. Denn jeder hat seinen eigenen Kochstil und Angewohnheiten...meißtens gehts aber, es kochen immer maximal 10 Leute gleichzeitig..mehr würde den Rahmen sprengen! Aber da sich viele, vor allem männliche Hostelbewohner nur von Cerialien in allen Formen und Farben im kalter Milch ernähren ist das nie der Fall HAHAHAHA
Aufjeden Fall geh ich auf die Suche nach meiner Futtertasche...finde sie dann auch irgendwo und kann mir endlich mein Käse und Honigtoast machen..
Ah genau ganz vergessen..ich war einkaufen..Lebensmittel. Ein Erlebnis! Krissi das wird dir gefallen wenn du mich besuchen kommst!!! Ich find es immernoch faszinierend, dass man Medikamente im Regal neben den Schuhputzzeug finden kann im SUPERMARKT ?!! Vor allem schön in Hüfthöhe, damit die Kinder auch hinkommen ..pfft!
Okay nach dem Frühstückserlebnis erstmal umziehen und fertig machen...gestern war ich joggen und das hat mir gleich so gefallen, dass ich das heute auch machen will. Der halbschwule Ben (der zweite Brisbanianer den ich treffe, die restlichen 99,8 % sind von wo anders), mit dem ich mich gestern bei Mac Donalds unterhalten hab, hat mir erzählt gleich hinter dem Hochhaus neben meinem Hostel gibts nen Tollen Park..da will ich hin.
Die Sonne scheint wie immer und es ist leicht frisch, perfekt. Ich find diesen Park auch ziemlich schnell..was soll ich sagen..ist als ob ich durch das Pflanzenhaus in der Wilhelma jogge...ich stolper zweimal, weil meine Augen mal wieder an einer total krass aussehenden Pflanze hängen bleiben. hahaha Dann Stufenlaufen, rauf und runter, rauf und runter usw...eine Frau mittleren Alters schaut mich komisch an. Na toll denk ich mir schau dich selbst an, DU stehst da in Boxhandschuhen, obwohl dir Stricknadeln deffinitiv besser stehen würden! ^^ Und als ich anfange mein Pilatesworkout zu machen, versteh ich warum sie so schaute..haha ihr Personaltrainer fand des wohl eine gute Übung für sie, jetzt muss sie treppenlaufen ..sorry ;) Joggen, Pilates im Sonennschein, Meditieren ..einfach schön.
Dann zurück, duschen, Kaffee und dann beschließ ich, dass ich Lust auf Strand hab. Ab zur Station gegenüber und in der Zug, dann Bus und dann hält mein Bus direkt vor dem Hardrock Cafe in dem Städtchen "Surfers Paradise". Das kling so toll, wie eine Werbung aus dem Film 'Das fünfte Element'... Und den Namen hat die Stadt nicht umsonst..also ich würd sagen so stell ich mir Californien vor. Bungalows und Einfamilienhäuser und dazwischen riesige Hotels und Wolkenkratzer. Auf den Straßen, braun- und rotgebrannte Mänschen mit geblümten Badeshorts und Frauen in abgeschnittenen Jeansshorts. Und das ganze mal bitte eine Spur langsamer als in Brisbane..also Entspanntheit pur.
Ich schlender in meinen Flipflops die Straße entlang, bemalte VW-Busse, Surfboardsshops, Cafes, leichter Wind..ich bin froh dass ich die Haare offen gelassen hab, das ist angenehmer bei dem leichten Wind..und dann seh ich es und ich könnt einfach nur umfallen vor Freude! Das Meer. In alle möglichen Grün und Blautönen, und weisser Quarzsandstrand soweit das Auge reicht.
Ich denke ich mag Surfers Paradise, wenn alles klappt wird das meine nächste Station!









Tja Jungs....



Die Tauben hier schaun etwas anders aus :P