Samstag, 5. Februar 2011

26. Dezember 2010 - Boxingday

Es ist Morgen, 8 Uhr. Ich bin wie immer als erste wach. Mach mir ein Kaffee und schau Havanna Nights. Die lateinamerikanische Musik lässt mich an Paulos Tanzstunden denken. Fehlt mir schon ganz schön das Tanzen. Ich nehm mir fest vor wieder mal tanzen zu gehen.
Jesses verschlafenes Gesicht, welches um die Ecke lugt, reisst mich aus meinen Überlegungen. Ich erinnere mich dass er gestern irgend `ne Wette verloren hat, keine Ahnung mehr um was es da ging, aber ich weiss, dass er Pfannkuchen für uns alle machen muss. Das lässt mich grinsen, aber  er findet es glaub ich net so lustig hahaha. Ich widme mich wieder dem Film und er stapft in die Küche, nach etwas  Geklapper hör ich ein resigniertes Schnaufen und er kommt heraus und fragt mich ob ich ihm den helfen könnte. Hahaha ich würde nur zu gerne einfach nur dahocken und zuschauen, aber ich bin dann doch zu sozial…Pfannkuchen mit verkatertem Kopf machen ist echt hart.
Als der erste Pfannkuchen in der Pfanne brutzelt, kommt Lindsay im Pyjama angestackselt… ihr Gesicht sagt „klarer Fall von Kater“...nach dem sie gestern Nacht angefangen hat Lieder von Metallica und Nirvana AKAPELLA zu singen, war das irgendwie klar hahahaha. Die Scottische Tradition verlangt es und so gibt es eine Runde Umarmungen und wieder Weihnachtsgrüße und danach lecker Pfannkuchen mit Ahornsirup.
Um die Mittagszeit breche ich auf Richtung Miles. Die anderen wollen mir im Laufe der nächsten Tage folgen. Sie haben noch spannende Familienbesuche vor sich :P
In Chinchilla angekommen,  bekomme ich viel Wasser zu sehen, der Wasserspiegel des Flusses ist in den letzten Tagen um etwa  5 Meter angestiegen, das heisst es ist nur noch 50 cm unter der Brücke. Nun wenn diese überflutet ist wird sie gesperrt und das heisst die letzte Strasse nach Brisbane gekappt. Denn alle anderen Wege sind bereits wegen Überflutung gesperrt.
(Wie ich schon da befürchtet hab, war es erst der Anfang einer Flutwarnungen reichen Zeit. Der Wasserspiegel stieg weitere 2 Meter, Chinchilla war bis unter die Dächer unter Wasser. Jesse, Sean, Bree, Tara und Lindsay steckten in Brisbane fest, weil Towoomba im Schlamm versank - gelangweilt, weil man in Brisbane nichts Aufregendes machen kann außer shoppen und Disko. Und ich und Brad steckten einige Tage später  in Miles fest, genauer gesagt auf der Ranch seiner Eltern, etwa 10 km südlich von Miles, denn der Creek (Fluss) stieg ebenfalls über die Brücke, die nach Miles führt. )
Ein weitere Prüfung für meinen Optimismus. Silvester in Brissie zu verbringen war eine Sache auf die ich mich riesig gefreut hab, aber gegen die Natur kann man nichts ausrichten. Zumindest waren wir gesund und munter und mussten nicht um unser Hab und Gut bzw. unser Leben fürchten wie viele viele andere, nicht weit von uns.
An dieser Stelle auch eine Entschuldigung an meine Lieben, die sich viel Sorgen machten, weil ich mich nicht regelmäßig gemeldet hab. Aber wie gesagt, es war eine Zeit mit eingeschränkten Möglichkeiten. Ich liebe euch und schätze es sehr, dass ihr euch sorgt, gibt mir das Gefühl einige wunderbare Menschen  in meinem Leben zu wissen!

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