Heute beginnt mein Tag sehr entspannt, mit lecker Omlett mit Tomaten, Zwiebeln und Käse…natürlich Rosmarin ( jap Kristl du weisst das muss sein J ). Zum Nachtisch eine australische Mango..die ist zwar lecker kanns aber mit einer brasilianischen nicht aufnehmen, Paulo du hattest recht!!!
Danach bin ich so satt dass ich mich erst mal zum Lesen in den Aufenthaltsraum setz…
Nach der wohlverdienten Verdauungspause weiss ich auch schließlich was ich tun werde. Also marschier ich schnurstracks zum Job-Club. Ein Infoschalter in meinem Hostel an dem der nette Jeremy (jedermanns Papa) Jobs vermittelt und Fragen rund um Arbeit in Australien beantwortet. Dann geht alles ganz schnell. Er frägt mich was ich kann, ich sag alles. Dann frägt er mich wohin ich will, ich sag überallhin. Gut er bietet mir ein paar Jobs hier in Brisbane an, aber die lehn ich dankbar ab, hier war ich ja schon. Dann erzählt er mir von einem interessanten Job als Country-Pub Bedienung. Das klingt doch mal gut…irgendwo im Nirgendwo, neben dem Niemalsland …also mitten im Outback eine kleiner Pub neben einem kleinem Hotel, für Leute auf der Durchreise. Das gute dran man kriegt Unterkunft und Essen umsonst und verdient auch noch 17 Dollar die Stunde. (Die 29% Steuern bekommt man im Juni wieder zurück). Ganz nebenbei weist er mich ganz nach Vorschrift darauf hin, dass ich eine RPO (oder POR, oder whatever) brauch. Also eine Lizenz zum verantwortungsvollen Umgang mit Alkoholischen Getränken. Das braucht man hier um Alkohol ausschenken zu dürfen. Und dann weist er mich etwas weniger nach Vorschrift daraufhin, dass fasst niemand dieses Ding sehen will. Ich frag ihn, ob ich Stress mit der Polizei kriegen könnte, er meint „Nö nur der Pub“…Okay das wär dann schon mal erledigt. Danach zeigt er mir auf der Karte vier verschiedene Punkte im Outback und ich such mir den Punkt Namens Injune aus, so ganz aus dem Bauch heraus (weil es dort mehr Geld gibt :) )!
Jeremy meint die Frau dort, Kay ist ihr Name, wäre supernett und sie würde auf mich aufpassen. Er ruft sie kurzerhand an und erzählt ihr, nach einer etwa 4 minütigen Begrüßungszeremonie mit einer etwa zwei Oktaven höheren Stimme, dass vor ihm ein nettes Mädchen sitzt und alles kann und motiviert ist…dann sagt sie was und er antwortet: na klar sie sitzt da und lächelt. Danach noch etwas bla bla bla und dann hält er mir den Hörer hin. Ich geh ran und höre eine nette Frauenstimme, die mir allerhand von Wochen, Monaten und Weihnachten und Silvesterurlaub erzählt und dass sie jemanden für länger als 6 Wochen braucht weil sie im Januar weg muss und jemand auf ihr Hotel aufpassen muss und bla bla bla…dann Stille. Ich bin kurz überwältigt, ihrem australischen Twang-Klang-Akzent ist etwas schwerer zu folgen…
Und dann kurz der interne Kampf in meinem Kopf - bis mir wieder bewusst wird, dass ja schon Mitte Oktober ist nicht wie gefühlt Juni hahaha, das Klima hier bringt meine Jahresorientierung etwas durcheinander… als ich dann weiss okay etwa 8 Wochen, die Frau ist nett, Bezahlung gut, und nichts als ruhige Wüste und Rodeos in Aussicht…schön. Sag ich nur „Okay let’s do it!“ (also machen wir‘s). Sie ist froh und will noch mal Jeremy sprechen. Nachdem er aufgelegt hat, meint er ich soll in ‘ner dreiviertel Stunde wieder kommen, bis dahin ruft sie ihn zurück und sagt ihm ob das alles klar geht und wie viele Stunden ich kriege.
Im Endeffekt klappt alles, ich krieg 30 Std die Woche und soll Kay anrufen sobald ich weiß, wann ich in Roma (die nächste größere Stadt bei Injune, meiner zukünftigen Heimat) ankomme-von dort würde sie mich abholen , wenn ich bis dahin noch kein Auto hab.
Dann ist eigentlich alles erledigt. Aber Jeremy wird nur allzu ernst und schaut mich an. Und verlangt mir dann zwei versprechen ab. Das erste: Ich solle sofort ins Internet gehen und meinen Eltern Bescheid geben, dass ich da arbeiten werde mit Adresse und Telefonnummer! Das zweite: Dass ich sobald ich dort angekommen bin ihn anrufen soll, weil er sonst die Polizei nach mir suchen schickt! Hahaha…ne nicht hahaha- er meint es ernst und lässt nicht locker bis ich ihm beides hoch und heilig versprochen hab! Netter Mensch, ich schick ihm ‘ne Postkarte aus Injune!
Dann geh ich wie versprochen ins Internet und schicke meinen Eltern die nötigen Infos ;) und beschließe darauf hin endlich das Autohaus aufzusuchen, welches ich in der Tradingpost ausfindig gemacht hab. Draußen hats 27 Grad, wunderschön und so macht mir der etwa 30 minütige Marsch dorthin auch nichts aus
(Ich glaub ich bin noch nie so viel gelaufen wie in den letzten Tagen! Und mir kommt eine Erleuchtung: Ich bin gar net faul - nur das Wetter in Deutschland ist zu schlecht hahahahaha!)
Auf jeden Fall dort angekommen, steh ich vor einem Hof komplett zugeparkt mit Autos, auf den Scheiben ist mit weißer Farbe jeweils der Preis gemalt. Ich lauf rein und sehn ein einziges Auto welches für mich in Frage kommt. Ein knallroter Kia Sportage. 97er Jahrgang, Allradantrieb…hhhmm?!
Der nette Joe bietet mir eine Probefahrt an und nachdem er fünf andere Autos weggefahren hat damit der schöne rote raus kann, fahren wir los. Er meint er würde mir nur schnell die Strecke zeigen. Auf meine Antwort hin, dass ich noch nie im Linksverkehr gefahren bin, verfällt er nur in schallendes Gelächter und meint dann nur „Na dann viel Spaß!“ Lacht wieder, steigt aus und klopft auf die Motorhaube und geht. Nun ich muss mittlerweile selber lachen, denn er weiß nichts von mir außer dass ich Jana heiße und aus Deutschland komme. Ob ich einen Führerschein habe oder so…unwichtig.
Wichtiger in dem Moment, alles ist seitenverkehrt in diesem Auto. Hhmm… also denk ich mir: „Einfach andersrum denken Jana, das wird schon nicht so schwer sein!“ und fahre los...auf die vierspurige Straße.. Im Endeffekt ist des auch net schwer...einfach andersrum halt. Ich hab sehr viel Spaß, die ersten male beim Blinken wenn ich die Scheibenwischer stattdessen betätige und wenn ich versuch mit der rechten Hand an der Tür den Schaltknüppel zu finden oder rechts oben zum Fenster hinausschaue, weil ich da den Rückspiegel gewohnt bin hahahaha…eine verkehrte Welt!!! Dann wieder sicher am Autohaus angekommen, geht’s an den Preis. Joe meint nur ich bräuchte den TÜV und wie viel der kostet, können mir die Leute in der Autowerkstatt sagen. Ich schaue wahrscheinlich etwas zu skeptisch, so dass er dann gleich sagt ich solle mit dem Auto in die Werkstatt fahren dort sollen die das Auto anschauen und mir sagen was das kosten würde und dann soll ich zurück kommen und dann erst entscheiden ob ich das Auto kaufen will. Okay gute Sache denk ich mir und denke er fährt mit aber nix da. Er erklärt mir mit Hilfe eines Autoatlases, wie ich da hin komm...gute 25 Kilometer quer durch Brisbane ...ich muss die ganze Zeit grinsen, was ihn ein paar Mal aus der Fassung bringt, aber ich kann nicht anders. In meinem Kopf läuft Kopfkino-Comedy vom feinsten! Ich in einem neuen Auto (übrigens die Schaltung in den dritten Gang zickt ganz schön^^), Linksverkehr in einer komplett fremden Riesenstadt mit mindestens 3 spurigen Straßen…meisst Einbahnstraßen, ohne Navi, nur mit einem Straßenatlas. HAHAHAHAHAHA das ist so komisch das es einfach nur witzig ist!! (ich muss jetzt noch lachen!) Vor allem weil der mir des mit so einer Selbstverständlichkeit erklärt, als ob vor ihm eine alter Kumpel mittleren Alters, geboren in Brisbane hockt…Aber okay nach meiner Ansage zwecks Schaltung und Automatik (Ich will ein Auto keinen Scooter! Haha) und nach dem ich kriechender Weise die Unterseite des Autos inspiziert hab (achja Papa, die Bremsschläuche scheinen gut zu sein und die Manschetten an der Radaufhängung sind NICHT porös, der Auspuff rostet nicht und es gibt keine Ölflecken unter den Auto ;) )hat er wahrscheinlich Vertrauen in mich! Passt schon, irgendwann muss ich da eh durch also warum nicht gleich hier und jetzt! Also steig ich ins Auto und fahr los, mach Radio an und die Fenster runter! WOW so toll, ich fahre über die Alte Memorybridge (Erinnerungsbrücke) – von der hab ich ein Bild in meinem letzten Post! Ich bin gut, finde den Weg auf Anhieb, und dieses Auto macht einfach Spaß, selbst die zickige Schaltung hab ich unter Kontrolle! Wahnsinn Autofahren bei Sonnenschein und 27 Grad in Australien! Am liebsten wär ich direkt zum Strand!
Aber die Vernunft siegt und ich fahre auf den Hof der Autowerkstatt „Novak“.
Ein alter Mann schleicht heran, dreckverschmiert, ein Automechaniker durch und durch halt. Die Werkstatt auf den ersten Blick ein komplettes Chaos...wobei es den Anschein hat das John wahrscheinlich blind weiß wo was liegt. Sogar der Kalender mit nackten Frauen an der Wand ist da.
Bevor er anfangen kann das Auto zu inspizieren, involviere ich ihn gleich in meinen Versuch die Heckklappe zu öffnen. Das an sich ist nicht schwer, nur davor ist ein Gestänge mit dem Ersatzrad, welches entriegelt und weggeklappt werden muss, damit man überhaupt an den Türgriff kommt. Okay da ist ein Hebel, aber wenn man dran „hebelt“ egal in welche Richtung oder mit egal welcher Kraft- oder Gewalteinwirkung…passiert nix. Hhm. John packt die Entdeckerfreude und er versucht sein bestes…aber das hab ich auch schon alles versucht…also lass ich ihn mal machen und gehe resigniert zum Handschuhfach hol die Bedienungsanleitung nach und lese einfach nach wie das geht- ich weiß so macht das ganze keinen Spaß aber was solls, ich hab nicht den ganzen Tag lang Zeit.
Die Auflösung: ein Extrahebel für die Entriegelung der Ersatzradaufhängung, welcher (für die die es wissen wollen) direkt neben dem Tankdeckelöffner angebracht ist! Okay nach diesem Rätsel, ist John schon etwas lockerer und schwatzt mit mir über alles Mögliche. Die Inspektion des Autos (beim vorherigen Auto dauerte sie nur 5 Minuten) dauert mittlerweile schon 15 Minuten, als er dann noch erfährt, dass ich in Kasachstan geboren bin und wir einige Wörter auf russisch wechseln (er kommt nämlich aus Tschehien) will er dass ich die Motorhaube öffne. Anschließend beginnt für mich eine Lehrstunde für angehende Automechaniker. Er erklärt mir was denn da alles ist und als er merk dass ich fast alles schon weiß, geht er ins Deteil..aber das wär hier etwas zuviel hahaha. Alles in allem verbringe ich eineinhalb interessante und lehrreiche Stunden bei John (eigentlich Jan) und weiss nun, dass ich einige Zeit im Outback verbringen könnte und mein Auto in Stand halten könnte! Hahaha..
Nach einem Erinnerungsfoto und zahlreichen Tipps zu Australiens Sehnswürdigkeiten-Top-Ten von John mach ich mich wieder auf den Weg zum Autohaus…vor lauter Gemütlichkeit verfahr ich mich natürlich und komme erst etwas später an meinem Zielort an. (Ach Mama du hättest einen Nervenzusammenbruch gehabt, denn schon auf dem Hinweg hat die Benzinleuchte aufgeleuchtet hahaha…ich sagte doch 50 km gehen dann immer noch… und ich jetzt kann ich sogar sagen: 60 km gehen da immer noch hehe^^)
Es ist mittlerweile dunkel geworden und noch dunkler sind die Fenster des Verkaufsbüros. Ja klar ist ja auch kein Mensch mehr da. Überhaupt niemand. Und keine Nachricht für mich und kein Postkasten in den ich den Schlüssel werfen könnte. Also pack ich das provisorische Nummernschild ins Auto und schreibe eine Notiz, die ich dann unter die Fensterscheibe auf das Armaturenbrett lege. Naja morgen auf ein Neues J, den Schlüssel nehm ich mit, nachdem ich gesehen hab dass der Zweitschlüssel im Auto liegt!
Ich hab mich auf jeden Fall in Mr. Dohc verliebt, ist aber leider zu teuer… mal sehn ob sich noch was am Preis machen lässt!
süße das auto ist echt geil!!! hoffe du hast es bekommen! :) man dein blog eintrag ist wie eine serie! :) man ist ungeduldig und will gleich die nächste sehen/lesen!! also was ist nun mit dir und dem auto ???????? <3<3<3<3<3 miss you queen schlaulu
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